Erstes Geschoss der Lippischen Klimafassade vom Gerüst befreit

10.04.2021 – Erstes Geschoss der von pape oder semke ARCHITEKTURBÜRO entwickelten Lippischen Klimafassade auf Basis von innovativen Holzmodulen vom Gerüst befreit.

Erstes Geschoss der von pape oder semke ARCHITEKTURBÜRO entwickelten Lippischen Klimafassade vom Gerüst befreit.

Am Kreishaus des Kreises Lippe, kann nach Rückbau der obersten Gerüstlage erstmalig ein Teil der neuen „Lippischen Klimafassade“ des Kreishauses in Detmold besichtigt werden. pape oder semke ARCHITEKTURBÜRO entwickelte nach Wettbewerbserfolg die Lippischen Klimafassade für den Kreis Lippe nachhaltig und ökologisch, indem die Erneuerung der alten Aluminiumfassade, mit vorgefertigten innovativen Holzbaumodulen im laufenden Gebäudebetrieb CO2 neutral erfolgt.

Reduktion von Bohrlöchern im Beton konnten in einer Größenordnung von ca. 90 % im Vergleich zu heute üblichen Systemen dadurch erreicht werden, was die für Nutzer immer mit Einschränkungen verbundene Sanierung bei laufendem Verwaltungsbetrieb, erheblich entlasten konnte. Durch die Vorfertigung werden weiterhin Arbeiten von der Baustelle in Betriebe verlagert, was neben erheblicher Qualitätssteigerung ebenfalls Nutzerentlastung schafft und die Baustelle witterungsunabhängiger macht.

Der wesentliche Stoffanteil der Fassade wurde durch pape oder semke ARCHITEKTURBÜRO im Zuge der beauftragten Architektenleistung sowie Generalplanung und Fassadenplanung so konzipiert, dass er bereits aus Recyclingbaustoffen besteht, welche nach Beendigung der Gebäudenutzung in z.B. 50 Jahren, ohne Aufbereitung, leicht trennbar, wiederverwendet werden könnten. Der zur erreichten sehr guten Bauteilökologie und Nachhaltigkeit im wesentlichen beitragende innovative Holzbau, wird jedoch auch durch stoffkreislaufoptimiertes, ca. 1/3 weniger Aluminiumblechbekleidung als zuvor und ca. 90 % aluminiumreduzierte Holz-Alufenster, im Vergleich zum Bestand befördert. Zudem wurden durch POS europaweit so ausgeschrieben, dass für alle Aluminiumteile ein bestmöglich hoher Recycling-Anteil erreicht wird, ebenso werden alle ausgebauten Aluminiumteile stoffreislaufgetrennt einem Recycling zugeführt, wozu statt Kosten eine Vergütung für den Kreis Lippe zudem erreicht wurde. Der Tageslichtanteil in den Büros wurde trotz Erreichung von ca. 20 % oberhalb Passivhausniveau liegenden neuen Fenstern, um ca. 30 % verbessert (Hinweis: bei heute üblichen Sanierungen verringert sich der Tageslichtanteil durch breitere Rahmen und dickerer Verglasungen, dem hier erfolgreich planerisch gegengesteuert wurde). Nachts lüftet die Fassade  zur sommerlichen Nachtkühlungslüftung automatisch, ohne das wie sonst vielfach üblich, Ventilatorenstrom dafür benötigt wird.